Guten Abend
Zen:
Das sie das Essen ablehnte, ließ mich mich noch schlechter fühlen. Ich hätte wirklich meine Zunge zügeln sollen, aber ich hatte es nur gut gemeint. Ich wollte nicht, dass sie in Verruf geriet, als eine junge unverheiratete Frau, die mit einem Mann alleine reiste.
"In Ordnung. Ich werde uns dann ein Zimmer ordern und wir können uns zum Schlafen hinlegen. Morgen werde wir ganz früh aufbrechen müssen." - teilte ich ihr weiter mit und endlich erreichten wir den Markplatz. Ich stieg vom Ramos und halt auch Aurora runter. Eine Taverne schien noch offen und ich hörte lautes Grollen aus dem Gebäude. Ich fühlte Ramos zum Stall, der sich rechts von dem Hauptgebäude befand. Ich würden den Wirt bitten müssen, dass er ihm mit frischem Heu und Wasser versorgte.
Gemeinsam gingen wir zum Eingang. Als ich die Tür aufstieß, kam mir ein beißender undeffinierbarer Geruch entgegen und ich musste durch den Mund atmen. Noch nie musste ich in so einem Ort nächtigen. Die Menschen im Inneren schien der Gestank nicht besonders zu stören, sie tranken und sangen, auf uns schien keiner zu achten, was nur von Vorteil war. Wir sollten in unserer Kleidung nicht auffallen. An einer holzernen Theke stand ein kleiner glatzköpfiger Mann, der uns jedoch ins Auge gefasst hatte.
"Was kann ich den Herrschaften Gutes tun?" - fragte er, obwohl er sehr freundlich wirklich, so blieb er auf der Hut. Seine Augen waren sehr aufmerksam, als er uns von Kopf bis Fuss musterte.
"Wir brauchen für die Nacht eine Unterkunft." - sagte ich legte ihm einige Münzen auf den Tisch. Es war sicherlich viel zu viel für diesen Ort, doch er sollte auch keine Fragen mehr stellen. "Und unsere Pferd braucht Heu und Wasser." - fügte ich noch hinzu.
Der Wirt sah mich und dann Aurora an, nahm das Geld und steckte es in die Tasche seiner Schürze.
"Folgt mir." - sagte er nur und führte uns eine knarzende Holztreppe in das zweite Stockwerk.