Mario

Ich schaue meinem kleinen Bruder zu, wie er praktisch aufspringt und sich seine Schlappen anzieht.
"Sieht nach einem klaren 'Ja' aus..", murmle ich und grinse.
"Ich muss sowieso mit dir reden.", sage ich an Giuseppe gewandt und lehne mich gegen die Fensterbank.

Mario

Ich warte bis die Tür sich hinter den beiden geschlossen hat und schaue Giuseppe dann an.
"Du willst ein Heilmittel, richtig, kleiner Bruder?", fragt mich Giuseppe und lehnt sich neben mich. Ich nicke und schaue ihn an.
"Gibt es eines? Und wo kann ich es finden?"
Giuseppe seufzt und schaut nach draußen.
"Ja, es gibt eins. Aber es ist sehr gefährlich, selbst für dich. Ich weiß nicht, ob ich es mir verzeihen könnte, wenn du.." "Könntest du es dir verzeihen, wenn ich an dem Gift sterbe und du es mich nicht hast versuchen lassen?", unterbreche ich ihn und schaue ihn an.
"Bitte, sag es mir. Ich krieg das schon hin. Sophie bleibt hier, wo sie sicher ist."
"Das ist nicht das Problem, Mario. Es ist eine Pflanze. Eine seltene Pflanze. Und ich weiß nicht wieso, aber dort, wo sie wächst, haben wir keinen Einfluss, keine Kraft, keine Macht. Du wirst dich wie ein Sterblicher fortbewegen und auch wie einer kämpfen müssen. Ich weiß nicht, ob du das kannst."
"Ich krieg das hin, Giuseppe! Vertrau mir!", sage ich und boxe ihm leicht gegen die Schulter.
"Da ist noch was. Die Schilde, die du errichtet hast, werden schwinden. Dein Schützling, ist dann also schutzlos.", mahnt er mich und sieht mich durchdringend an.
Das bringt mich zum nachdenken. Soll ich sie wirklich so schutzlos zurücklassen?
"Ich würde sie dir besorgen, aber leider kann das nur jemand, der mit dem Gift infiziert ist. Die Pflanze wächst in den Höhlen von Minoui, eine bislang noch nie von Menschen betretene Insel."
"Minoui..", wiederhole ich und denke weiter fieberhaft nach.

Mario

Wir schweigen eine Weile und ich denke behutsam nach.
Sie mitzunehmen, ist riskant. Sie allerdings hier zu lassen, grenzt an Wahnsinn.
Auf Minoui könnte ich sie wenigstens noch ein klein wenig beschützen.
Ist sie hier allein, ist sie sofort nach dem schwinden der Schutzschilder tot.
"Und?", reißt mich Giuseppe aus meinen Gedanken und sieht mich nachdenklich an.
"Ich schätze, ich werde gehen. Und ich werde sie mitnehmen.", teile ich ihm meinen Entschluss fest. Giuseppe nickt stirnrunzelnd und klopft mir dann auf die Schulter.
"Aber dann warte Weihnachten ab. Tu es für mich und Sammy. Es sind doch nur noch 3 Tage und deine Heilkräfte verlangsamen die Wirkung des Giftes, es macht also keinen Unterschied..", murmelt Giuseppe und schaut zu Boden.
Ich nicke und schaue ihn an.
"Ich werde es schaffen. Danke, Bruder.", murmle ich und setze mich auf das weiche, noch immer warme Bett.
Meine Heilkräfte bremsen das Gift also? Und wenn ich dann wie ein Sterblicher bin?

Mario

Ich blicke auf die Schokolade in meiner Hand und dann überrascht zu ihr.
"Danke.", murmle ich. Es ist lange her, das mir jemand etwas geschenkt hat.
Selbst, wenn es nur sowas simples wie Schokolade ist.
"Niemand ist gestorben. Aber wir beide werden bald eine Weile, ich hoffe eine Kurze, von hier weg müssen. Das Gegenmittel ruft. Verrat Sammy bitte nicht davon, wir brechen nach Weihnachten und nachdem du mit deinem Vater gesprochen hast auf. Okay?", erkläre ich ihr die Lage und schaue sie fragend an.

Mario

Ich schaue fragend zu Giuseppe welcher einfach nur nickt.
Ich zucke mit den Schultern und tue es ihm dann gleich.
Sie hat ja sonst niemanden und sie allein zu lassen wäre... naja. Herzlos.
"Ist okay. Und ja, es ist eine Insel."

Mario

"Weiß nicht, weißt du was von einem Haken?", frage ich und schaue zu Giuseppe, welcher mich zu verstehen scheint und mit dem Kopf schüttelt.
"Kein Haken.", pflichtet er mir bei.
Sie muss es nicht umbedingt wissen, das bereitet ihr nur unnötige Sorgen.

Mario

"Also ich habe nichts mehr geplant.", sage ich und schaue zu Giuseppe.
"Wir sehen uns in 3 Tagen?", frage ich ihn und er nickt als Antwort.
"Pass auf dich auf, Mario.", warnt er mich und löst sich dann auf.

Mario

"Nicht wirklich, das stimmt.", sage ich und schaue Sammy an nachdem er sich gesetzt hat.
"Und, hast du dich auch für dich Schokolade bedankt?", frage ich und er schaut plötzlich zu Sophie.
"Danke!", antwortet er grinsend und beginnt die Schokolade auszupacken.

Mario

"Nein, nein. Wie kommst du ständig auf sowas?", frage ich sie und rolle mit den Augen.

Mario

Ich seufze und stehe auf.
"Ich geh mir einen Kaffee holen.", murmle ich und verlasse das Zimmer.