Claire
Ich merkte sofort, dass er wütend war. Und so, wie er Nick behandelte wusste ich auch plötzlich, was los war. Er dachte, dass ich mich gleich mit dem Nächsten tröstete. Wie eine Schlampe. Ich hatte ihm von der Vergewaltigung erzählt und nun dachte er, dass ... Mir wurde schlecht. Seine Reaktion verletzte mich.
"Komm Claire.", bat Nick leise und nahm meine Hand, aber ich entzog sie ihm gleich wieder.
"Weißt du was?", ich sah zu Cyrills Mom und nahm sie noch einmal in den Arm.
"Ich habe meinen besten Freund, damit es mir etwas geht und du hast einen Sohn, der dich über alles liebt. Und er hat mir beigebracht, dass es besser ist loszulassen, wenn die eigene Liebe nicht erwidert wird. Und es tut so weh, dass ich nicht atmen kann. Aber ich hoffe dass ich es irgendwann wieder kann. Lass uns zusammen hoffen, okay?", flüsterte ich in ihr Ohr und sie sah mich zunächst verwundert an, aber dann begriff sie. Etwas, dass ich dank Nick auch begriffen hatte. Ich sollte das mit Cyrill nicht beenden um meinetwillen, sondern damit er frei war und damit es ihm besser ging. Manchmal musste man die Dinge, die man liebte gehen lassen.
Seine Mom nickte und drückte meine Hand.
"Ich passe auf ihn auf.", sagte sie und nickte mir zu. Dann nahm sie ihren Koffer.