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1 041

01.03.2015, 20:43

Scarlett

Ich weine wirklich.
"Ich hab solche Angst.", keuche ich und dann kommt die erste Wehe. Ich schließe meine Augen und atme die Schmerzen weg. Es ist heftig, aber noch geht es. Ich versuche mich zu entspannen, lasse meinen Nacken kreisen, unterdrücke die Panik.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 042

01.03.2015, 20:45

Lloyd

"Du bist nicht alleine", meine ich ernst und meine Hand greift nach ihrem Nacken, um sie zu streicheln. Dann reiche ich ihr meine freie Hand: "Du hast jetzt die Möglichkeit meine Hand zerquetschen zu dürfen, wenn dir die Schmerzen zu groß sind. Manchmal tut es gut den Schmerz weiter auf etwas Anderes zu übertragen."


1 043

01.03.2015, 20:52

Scarlett

Ich nicke, lehne mich aber einfach nur an ihn, weil die Wehe schon wieder vorbei ist. Nach der vierten Wehe kommt Maggie wieder mit allerlei Kräutern, schließt die Tür hinter sich un zündet viele Kerzen an, damit sie alles sehen kann.
"Der Anker ist geworfen, die Jungs unter Deck.", sagt sie und stellt alles auf einen Tisch. Sie erkundigt sich, wie es mir geht, tastet meinen Bauch ab. So geht es eine ganze Zeit. Aber die Schmerzen werden immer schlimmer, immer unerträglicher und die Wehen folgen immer schneller. Stunden vergehen.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 044

01.03.2015, 20:53

Lloyd

Ich bin die ganze Zeit leise, meine Wörter werden nicht viel helfen und ich ertrage es, dass sie meine Hand zerquetscht. Misstrauisch folge ich jede Bewegung von dieser Maggie, wie sie den Bauch abtastet und beobachtet.


1 045

01.03.2015, 20:56

Scarlett

Ich bin wahnsinnig froh, dass er da ist, lehne mich in meinen kurzen Ruhepausen gegen ihn. Bald schreie ich nur noch und weine, kann es nicht mehr ertragen. Immer wieder wird mir schwarz vor Augen und dann kommt Maggie schließlich und sieht mehr als nur besorgt aus. Dann hockt sie sich vor meine gespreizten Beine, testet, wie weit der Muttermund geöffnet ist.
"Es dauert nicht mehr lange. Ich kann den Kopf sehen. Noch eine Wehe.", sagt sie leise. Ich höre sie schon gar nicht mehr. Ich bin wahnsinnig vor Schmerzen.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 046

01.03.2015, 21:03

Lloyd

Ich tupfe immer wieder ihr Gesicht trocken und streichle beruhigend ihren Nacken, zum Glück habe ich genug Schreie gehört, um nicht davon mich verrückt machen zu lassen. Das würde ihr nämlich gar nicht helfen. "Wie lange noch?", frage ich schroff die Frau.


1 047

01.03.2015, 21:21

Scarlett

"Das kann ich nicht sagen. Das Baby kann ich nach der nächsten Wehe rausziehen.", sagt sie und schon kommt die Wehe. Ich kann nicht einmal mehr schreien, ich verdrehe die Augen, falle schlaff zurück und verliere das Bewusstsein. Maggie fasst den kleinen Kopf und ich werde von dem ersten Babyschrei wach.
"Herzlichen Glückwunsch. Eine Tochter.", kann ich dumpf hören. Sie durchtrennt die Nabelschnur, untersucht die Gesundheit und gibt mir meine Tochter. Das ganze Bett ist voller Blut, aber als ich meine Tochter sehe... Sie hat seine Haare, seine Augen, meine Gesichtszüge. Sie ist wunderschön.
"Elizabeth Abigail O'Hare.", flüstere ich, meine Augen strahlen stumpf, als ich mein Kind halte. Aber Maggie nimmt sie mir schon wieder weg und ich sinke zurück. Sie drückt dem verdutzten Lloyd unsere Tochter in die Hand und untersucht mich. Aber es hört nicht auf.
"Das Fieber steigt.", sagt sie tonlos und schaut mich an. Sie versucht die Blutungen zu stillen.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 048

01.03.2015, 21:24

Lloyd

Es geht plötzlich schnell, aufeinmal schreit ein Baby und Maggie drückt ein kleines Wesen in meine Arme, während sie sich um Scarlett kümmert. Ist es normal, dass man soviel Blut verliert? Ich schaue hinunter zu dem Baby. Das kleine Ding sieht mich an und ich habe das Gefühl die Welt bleibt stehen. Ich starre sie voller Bewunderung an. Meine Tochter.


1 049

01.03.2015, 21:31

Scarlett

Obwohl die Geburt längst vorbei ist, habe ich schlimme Krämpfe. Aber unser Baby schläft in seinen Armen, ich sehe die beiden verschwommen und mit fiebrigem Blick an. Er liebt sie. Ich bekomme ein ganz wohliges Gefühl, spüre fast sowas wie Glück in mir.
"Ich liebe euch.", flüstere ich heiser, bevor es schwarz wird um mich herum.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 050

01.03.2015, 21:35

Lloyd

Ich hebe benommen den Kopf, als ich das höre und mein Herz stockt für einen Moment. Sie liebt mich? Aber wie kann das sein? "Was ist mit ihr? Warum ist sie jetzt ohnmächtig? Ihr werdet sie doch helfen können?", ich schaue Maggie an, während ich das kleine Wesen beschützend an mich drückt.


1 051

01.03.2015, 21:39

Maggie

Ich sehe auf sie herab und schüttle traurig den Kopf.
"Es tut mir leid. Sie wird das nicht überleben. Sie ist stark, aber das Fieber bringt sie um. Eine Geburt ist nicht leicht. Aber sie wusste es. Sie wusste, dass sie sterben wird.", sage ich leise und beginne die Laken zu wechseln. Es passiert oft, dass die Frau bei der Geburt stirbt. Ich kann nichts mehr für sie tun.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 052

01.03.2015, 21:48

Lloyd

"Sie wird nicht sterben, sie ist stark", widerspreche ich ihr energisch und werde wütend. Ich trete an das Bett, drücke Baby in Maggie's Arme und knien mich vor Scarlett hin, ich schüttle an ihre Schulter: "He, wach auf! Du kannst nicht einfach sagen, dass du mich liebst und ein Kind gebären, um dann einfach zu sterben! Das ist nicht gerecht!"


1 053

01.03.2015, 21:53

Maggie

Sie sehe ihm dabei zu, wie er den fast toten Körper schüttelt.
"Das Leben ist ungerecht. Viele Männer verlieren ihre Frauen bei der Geburt. Es tut mir leid.", sage ich schlicht und wiege das Kind in meinen Armen. Ich habe ihr versprochen auf die Kleine aufzupassen, wenn sie stirbt und Lloyd sie nicht haben will. Das schulde ich ihr, nachdem sie mich von meinem gewalttätitgen Mann befreit hat.
"Sie war eine herzensgute Frau. Der Himmel hat einen neuen Stern bekommen."
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 054

01.03.2015, 22:01

Lloyd

"Sie kann nicht tot sein…sie ist nicht tot…", erschreckt stelle ich die Verzweiflung in meiner Stimme fest. Und spüre einen stechender Schmerz in meinem Brustkorb, viel schlimmer, als letztes Mal. "Sie ist tot", mein Blick wird leer, als ich ihr ausdruckslose Gesicht betrachte. Jetzt weiß ich wieder, warum ich schon früh in meiner Jugend Gefühle getötet habe. Ich erhebe mich steif, erblicke das Amulett auf den Boden und hebe es auf. Es gehört ihr. Also lege ich das Amulett in ihre Händen. Es ist ein Abschied.


1 055

01.03.2015, 22:13

Maggie

Ich sehe ihm dabei schweigend zu, bis... bis etwas geschieht, was ich niemals erahnt hätte. Der Raum wird heller, es scheint feiner Goldstaub aus dem Amulett zu entweichen. So viel, dass es fast unmöglich ist. Und dann beginnt sich alles zu sortieren, zu einem Bild, das wie zum Anfassen entsteht. Ein kleines Mädchen, das mit einem Jungen über eine Wiese rennt. Es ist Scarlett. Unverkennbar. Ihr kindliches Lachen hallt im Raum wider. Das bild verändert sich. Sie wirkt erwachsener, sitzt mit ihrer Familie am Tisch. Ihre Mutter steht hinter ihr, schlägt mit einem Besenstiel auf ihren Rücken ein, bis sie kerzengerade sitzt. Sie beklagt sich nicht, aber der Raum fühlt sich gleich kälter an. Innerhalb weniger Minuten sehen wir ihr dabei zu, wie sie wächst, der Goldstaub zeigt uns ihr Leben. Alles Wichtige. Wie sie mitansah, wie ihr Bruder starb. Wie sie das erste Mal Lloyd sah. Im Hintergrund hört man ein dumpfes Wummern. Ihren Herzschlag, wie er sich beschleunigt, als sie ihn aus dem Wasser kommen sieht. Ihr erstes gemeinsames Mal, wie sie sich trennen und wieder zueinander finden. Immer wieder sein Gesicht, seinen Namen, den sie leise zu flüstern scheint. Ihre letzte Trennung fühlt sich so an, als wäre ich sie. Es ist schrecklich. Die Leere in ihr. Ich fühle sie auch. Lloyd muss sie auch fühlen. Ihr Lachen, das immer wieder klang verstummt. Bis man sie auf dem Schiff sieht, mit dem riesigen Bauch. Wie sie leise für ihr Kind singt. Und dann wechselt das Bild wieder. Wie Lloyd plötzlich vor ihr steht. Das Wummern im Hintergrund wird lauter, schneller. Ihr Kuss vorhin wird gezeigt, dann wie ihr Kind kommt. Und das letzte Bild, bei dem ihr Herzschlag ganz langsam wird und plötzlich aussetzt, wie sie Lloyd und ihre Tochter auf den Armen sieht. Das Wummern in der Luft hört auf, drückende Stille legt sich über den Raum. Der Goldstaub löst sich auf, geht zurück ins Amulett. Und plötzlich ertönt ihr Herzschlag. Sie lebt! Wie ist das möglich?! Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
"Der Perle des Ozeans. Sie besaß die ganze Zeit den größten Schatz, den es auf der Erde gibt."
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 056

01.03.2015, 22:21

Gehe offline, gute Nacht:)

Lloyd

"Was zur Hölle…", mit offnem Mund sehe ich diese seltsamen Goldstaub und plötzlich erscheinen diese Bilder. Es sieht…sieht nach Erinnerungen von Scarlett aus. Verblüffung, Faszination und Verwirrung steht in meinem Gesicht geschrieben. Nie zuvor habe ich sowas erlebt. Und nie zuvor habe ich die Gefühle eines Anderen hautnah gespürt. "Perle des Ozeans?", meine Stimme klingt heiser. Ich bin völlig benommen und frage mich, ob ich nur träume. "Was…was bedeutet das Alles?"


1 057

01.03.2015, 22:31

Wollte ich auch sagen :D Gute Nacht!

Maggie

"Die Perle des Ozeans.. Niemand wusste, wie sie aussieht. Nur kennt jeder ihre Macht. Das Amulett beherbergt die Gefühle eines Menschens, des Trägers, bis derjenige stirbt. Gibt er das Amulett doch an jemanden ab, den der Träger als so wertvoll empfindet, dass er ihm bedingungslos vertraut, egal was kommt und er denjenigen liebt.. So wird die Seele bei dem Menschen bleiben, den er liebt. Das bist in dem Falle du. Sie war herzlos, weil du ihr Herz hattest. Ihre ganzen Gefühle. Jetzt bist du wieder da. Sie wurde mit ihrem Herzen vereint. Ihr Körper war tot, aber ihre Seele nicht. Sie hat bei dir weitergelebt. Sie ist nicht tot. Sie lebt. Wegen ihrer Liebe zu dir.", erzähle ich andächtig und reiche ihm wieder das Kind.
"Ihr Körper muss sich erholen. Deshalb ging es ihr so schlecht und sie hat so gelitten. Das Kind ist ein Teil von dir und ihr. Ihr Körper hatte es nicht ertragen eine solche Liebe ohne die Seele zu empfinden. Daher die Krämpfe und die Schmerzen. Jetzt ist sie... wieder sie."
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 058

02.03.2015, 12:57

Lloyd

Ich kann es immer noch nicht glauben, das ist geradezu Magie. Hexerei. Eine Märchengeschichte. Ich nehme vorsichtig das Kind an, das Baby schmatz leise und schloss leise seufzend die Augen, ein kleiner Daumen steckt in den kleinen Mund. "Sie lebt?", frage ich verwirrt und blicke Scarlett an. Eine Hand streckt sich nach ihr aus und strich vorsichtig über die Wange, der andere Arm hielt unsere Tochter fest. Elizabeth Abigail.


1 059

02.03.2015, 18:37

Maggie

Ich lächle ihn an.
"Ja, Sir. Ihre Brust hebt und senkt sich, ihr Herz schlägt. Sie schläft noch, aber bald sollte sie wieder unter uns sein.", erkläre ich und wechlse die Laken, die voller Blut sind, ziehe ihr das blutverschmierte Nachthemd aus und ziehe ihr vorsichtig ein neues an. Auch das Bett beziehe ich neu.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 060

02.03.2015, 19:39

Lloyd

Stumm nicke ich und als Maggie anschließend die Kajüte verließ, nachdem sie alles in Ordnung gebracht hat, lege ich mich zu Scarlett. Das Baby kommt in der Mitte, genau zwischen uns. Ich bin erschöpft, die Aufregung hat mich erledigt. Und ich bin unendlich froh, dass sie noch lebt.


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