Chris:

Ich wartete auf der Couch, bis Jen Kaffee gekocht hatte und dann mit einem Tablett wieder zu mir kam.
"Und was gedenkst du jetzt zu tun?" - fragte sie mich und nahm einer der Tassen an sich.
"Weiß auch nicht. Aber sie macht mich einfach nur irre. Ich meine, in einem Moment ist alles gut und im nächsten macht sie so dumme Andeutungen, obwohl wie doch selbst weiß, wie ernst die ganze Situation ist." - antwortete ich und nahm einen Schlug aus der Tasse.
"Warum lässt du sie nicht einfach gehen?" - wollte Jen wissen.
"Weil sie die Mutter meines Kindes ist." - bemerkte ich und Jen verdrehte die Augen.
"Es ist schon jetzt sehr schwierig zwischen euch und du denkst wohl nicht, dass es sich ändern wird, wenn das Kind erstmal da ist." - sagte sie und ich musste sagen, dass sie recht hatte. "Chris, lass sie einfach gehen. Geben ihr so viel Geld, dass sie und das Kind unbeschwert leben können, aber dann ohne dich." - erneut zuckte sie mit den Schultern.
"Ich kann nicht. Ich werde Vater." - bemerkte ich.
"Chris, du kannst auch noch viele Male Vater werden, aber dann mit einer Frau, die mehr Klasse hatte und mehr in dieser Liga spielt." - sagte Jen und auch hier musste ich ihr recht geben. "Von diesem Kind wird keiner erfahren, wenn sie einmal weg ist und du bist aus dem Schneider. Soll sie doch gehen." - meinte Jen und lächelte mich an.

Chris:

"Jen, mich deprimiert dieses Thema einfach, können wir über etwas anderes sprechen." - flehte ich sie an.
"Natürlich." - sagte sie nur, schlug allerdings nichts vor und nippte nur an ihrer Tasse.
"Und wie läuft es in der Firma?" - fragte ich dann, als ich doch kein Thema fand, was wir besprechen konnten. Empört sah sie mich an.
"Du weiß es selbst, also frag nicht." - bemerkte sie dazu und stellte ihre Tasse weg. "Wahrheit oder Pflicht?" - fragte sie dann und ich sah sie grimmig an. Sie wiederholte ihre Frage nicht, sah mich allerdings auffordernd an.
"Wahrheit." - sagte ich schließlich und stellte auch meine Tasse auf das Tablett zurück.
"Erinnerst du dich, als wir vor 10 Jahren diesen Pakt geschlossen haben." - wollte sie wissen und ich sah sie fragend an. "Wenn wir mit 30 immer noch Singles sind, dann heiraten wir und gründen eine Familie." - machte sie mir klar und ich nickte. "War es damals dein Ernst?" - wollte sie wissen.
"Ich war 17." - bemerkte ich.
"Chris, das war nicht die Frage." - schnitt sie mir das Wort ab.
"Ja, ich denke schon." - sagte ich dazu und versuchte mich an den genauen Wortlaut zu erinnern.
"In Ordnung. Aus dem Grund, dass du mir dieses Versprechen gegeben hast, habe ich auch keinen Partner." - eröffnete sie mir. "Ich warte nur darauf, dass wir dreißig sind und ich mit dir zusammen sein darf." - sagte sie traurig und sah auf ihre Hände in ihrem Schoss.
"Jen ..." - sagte ich mitfühlend.
"Ich bin wirklich erbärmlich." - sagte sie und sah mich mit feuchten Augen an. "Aber ich liebe dich, Chris. Es gab und es gibt nur dich." - gestand sie mir und ich fühlte mich etwas überfordert. Allerdings wollte ich sie jetzt auch nicht zurückstoßen.
Sie rutschte näher an mich und küsste mich. Ich ließ es zu, weil ich sie nicht noch mehr verletzen wollte und auch, weil ich für einen Moment vergessen wollte.

Chris:

"Chris." - seufzte Jen an meinen Lippen, während ihre Hände ruhelos über meine Brust gleiten. Ich ließ es zu und küsste sie immer wieder leidenschaftlich. Ich kannte ihren Körper und so bewegten sich meine Hände über ihn und streiften nach und nach ihre Kleider von ihm. Nun lag sie nackt vor mir auf dem Teppich vor dem Kamin und ich berührte sie. Sie stöhnte auf und biss sich in die Unterlippe.
"Jen." - stöhnte ich als ich mich mit ihr vereinigte.

Dann hätte sie nicht abhauen sollen


Chris:

Abwesend streichlte ich über Jens nackte Schulter, während sie sich an mich kuschelte. Dabei beobachtete ich die Flammen im Kamin.
"Sollen wir vielleicht ins Bett gehen?" - fragte sie mich und holte mich aus meinen Gedanken.
"Ich denke, es ist besser, wenn ich nach Hause fahre." - sagte ich und merkte, wie sie sich in meinen Armen versteifte.
"In Ordnung." - bemerkte sie nur und stand auf. Sie verschwand im Badezimmer und kam dann in einen Bademantel gehüllt wieder zurück.
"Du weißt, dass es auch uns nichts wird." - sagte ich und zog mich an.
"Sag bitte nichts, was diesen Moment zerstören könnte. Ich fühle mich ohnehin schon schmutzig genug." - meinte sie nur.
"Jen ..." - fing ich an.
"Nein. Geh einfach." - sie verwies auf die Tür und ich tat wie gehießen. Als ich in meinem Auto saß und zu Jens Fenstern hochsah, fragte ich mich, ob ich die Fehler, die ich bis jetzt gemacht hatte, auch wieder gutmachen konnte.

Er wollte sich nach den ganzen Streitereien, erstmal etwas gönnen
Wie kansnt du wissen, dass sie mir nicht gefällt, wenn ich nicht weiß, worum es geht?


Chris:

Ich atmete tief durch und fuhr dann nach Hause. Leise stieß ich die Tür auf und wartete auf die Begrüßung von dem Kater, doch er kam nicht. Aber vielleicht schlief er einfach in Annicas Bett. Ihre Zimmertür war geschlossen und ich beschloss sie nicht zu stören.
Ich duschte und ging dann ins Bett. Die Ereigenisse des Tages hatten an mir gezehrt und als mein Kopf auf dem Kissen landete, schlief ich auch schon ein.

Er mag sie nicht
Erzähl doch einfach



Chris:

Als mein Wecker klingelte und mich für die Arbeit fertig machte, hörte ich immer noch nichts von Annica. Aber da wir uns gestern so gestritten hatte, war sie sicherlich beleidigt in ihrem ZImmer. Jetzt hatte ich eher keine Zeit darüber nachzudenken. Unterwegs schrieb ich noch eine Nachricht an Lucy und sagte den Termin an. Sie würde zwar wütend sein, weil ihre Zeit sehr begrenzt war, doch wir konnten jetzt keine Pläne für die Zukunft anhören, wenn wir nicht mal wussten ob wir eine hatten.
Nach der Arbeit holte ich eine Lasagne und einen Hähnchensalat und fuhr damit nach Hause. Immerhin wollten wir gestern das gleiche essen, bevor sie mir dumm kam.

Eine einsame Insel, ein Mann, eine Frau, da musste es einfach so kommen, ohne dass er sie hübsch gefunden hat Es war einfach der Augenblick und sie war die einzige Frau auf der Insel
Also, wie war es noch mal mit einer Idee?


Chris:

Ich stieß die Tür auf, als Annica auf mich zukam. Selbstzufrieden sah ich sie an. Na wenigstens konnte sie sich daran halten, was man ihr sagte.
"Ich habe was zu essen mitgebracht." - sagte ich und hielt die Tüte in die Höhe.

Sag doch einfach


Chris:

Gerade wollte ich nach diesem Phil fragen, doch dann hatte sie noch etwas anderes.
"Ja, bitte?" - sagte ich nun nicht mehr so freundich und eher kühl und distanziert.

Das ist wirklich eine gute Idee, allerdings hast du recht und da wird es sicherlich nichts mehr laufen zwischen den beiden



Chris:

Ich hörte sie an, sagte kein Wort.
"Du willst also Respekt?" - wollte ich wissen und stellte das Essen auf die Kommode im Flur. "Den Respekt muss man sich verdienen und in meinen Augen sinkst du immer tiefer." - bemerkte ich dann ruhig. "Ich bitte dir eine Leben, in dem du dir keine Sorgen machen musst, weder um deine Zukunft noch um die deines Kindes und du forderst von mir Treue. Merkst du eigentlich, wie lächerlich du dich damit machst? Es ist eine Ehe auf dem Papier und du erwartest so etwas. Dann reißt du so alberne Witze, obwohl die Situation nicht ernster sein könnte. Du willst auch, dass ich dieses Kind liebe und es als das wichtigste in meinem Leben ansehe, obwohl ich gar keinen Bezug dazu habe, weil ich den Anfang der Schwangerschaft verpasst hatte." - meinte ich dann immer noch mit ruhiger Stimme. "Also in meinen Augen verdienst du keinen Respekt." - ich zuckte mit den Schultern, als wäre mir das egal und nahm dann die Tüte mit dem Essen wieder. "Viel Spaß beim Laufen mit Phil." - wünschte ich und ging dann in die Küche.

Du hattest recht


Chris:

Unbeeindruckt von ihren Worten nahm ich mir eine Gabel aus der Schublade und setzte mich an den Tisch.
"Bist du jetzt fertig?" - wollte ich wissen, als sie endlich schwieg. "Zu deiner Information war ich wirklich sehr glücklich mit meinem Leben, bis du hier ankamst." - warf ich ihr vor und mir wurde schlagartig klar, dass die Sache zwischen uns nie klappen würde. Wir waren zu verschieden und hatten andere Ansichten, was das Leben betraf. "Ich denke, dass du in einer Sache recht hast, wir sollten nicht heiraten und außerdem sollten wir ganz getrennte Wege gehen." - sagte ich dann.